Posten

Germaniahügel mit Büchnergrab, 1900 (Abb.: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich)

Umgebettet wurden die Gebeine Georg Büchners auf den

Germaniahügel

Der Schriftsteller und Sozialrevolutionär war 1837 in Zürich im Alter von 24 Jahren an Typhus gestorben. Sein berühmtestes Werk ist «Dantons Tod», sein meistzitierter Satz: «Friede den Hütten, Krieg den Palästen». Büchner wurde zuerst im Krautgartenfriedhof am Heimplatz begraben, da, wo heute das Kunsthaus steht.

Die «Germania» – die Verbindung deutscher Studenten an den Zürcher Hochschulen – feierte auf diesem exponierten Hügel ihr jährliches Stiftungsfest. Um Büchner zu ehren, wollten die späteren Generationen der Verbindung seine Überreste auf «ihrem» Hügel bestatten. Das wurde ihnen 1875 auch gestattet.

Der Hügel bildete im Mittelalter den stadtseitigen Abschluss der Allmend «Geissberg», wo die Bauern ihr Kleinvieh weiden liessen. Bis 1815 war der Hügel wegen seiner ausgezeichneten Lage seit Jahrhunderten «Hochwacht». Sie war Teil des Alarmsystems der Alten Eidgenossenschaft. Ein Netz von Beobachtungsposten konnte mittels Feuer- und Rauchzeichen die Nachricht übermitteln, man sei angegriffen worden. Die Hochwacht auf dem «Geissberg» wurde von den damals selbstständigen Gemeinden im Norden der Stadt unterhalten. Im Falle eines Angriffs auf die Eidgenossenschaft wurden die Wehrmänner durch Kirchengeläut alarmiert.

Der „Blaue Platz“ im Gelände der Uni Irchel (siehe Posten Rot 6, Irchelpark) wurde 1995 von Gottfried Honegger gestaltet (weitere Angaben über diesen Künstler siehe Posten Rot 3, Altherr – Terrasse). Diese einst sehr kontrovers aufgenommene Kunst am Bau ist jetzt als „Georg-Büchner-Platz“ angeschrieben. Ein Textzitat von ihm ist auf der Tafel an der Betonmauer zu lesen.

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