Posten

Irchelpark

Das Strickhofareal wurde 1976 von den Büros Neuenschwander und Stern & Partner als Park gestaltet. Bäche wurden umgeleitet, Wasserflächen neu angelegt, der Aushub zum «Monte» aufgeschüttet, und für viele Orte wurde «Kunst am Bau» bestellt (u.a. der «Blaue Platz», Kunstwerke am und vor dem Staatsarchiv).

ZUM STAATSARCHIV:
Beim Eingang unschwer zu entdecken ist die Plastik „STURM“.
Das Werk von Wolfgang Häckel (1982) eröffnet viele Deutungen. Es macht mit seiner Symbolsprache auf die Gefährdung der seit Jahrhunderten hier gelagerten Archivalien aufmerksam; nicht zuletzt aber auch auf die Vergänglichkeit allen Menschenwerks.

In den Räumen des Staatsarchivs des Kantons Zürich lagert „ das Gedächtnis des Staates“ aus 12 Jahrhunderten. Die Schätze werden hier aber nicht nur gehütet, sortiert, restauriert, katalogisiert und archiviert. Sie sind – mittels professioneller Betreuung – auch für den interessierten Laien greifbar, um zum Beispiel nach den Familienwurzeln zu forschen. Die Vielfalt der aufbewahrten Urkunden, Pfarreibücher, Ratsprotokolle, Verwaltungsakten etc. ist enorm. Drei willkürlich herausgepickte Beispiele sind: das Bewerbungsschreiben Gottfried Kellers für die Stelle als Staatsschreiber, das Gesuch Albert Einsteins (siehe dazu auch Posten Gelb 21 Mileva Einstein) um einen staatlichen Zustupf für seine Zügelkosten (er erhielt 200 Fr. zugesprochen…) oder aber das älteste vorhandene Dokument vom 21. Juli 853, die Schenkungsurkunde König Ludwigs dem Deutschen an seine Tochter Hildegard, der Äbtissin der Fraumünsterabtei.

Gottried Keller meinte zwar in einem seiner Werke: „ Wie der einzelne Mensch zuweilen zu seinem Wohlsein den Wust alter Papiere beseitigt, der ihn beengt, so ist das Unglück für das Gemeinwesen nicht allzu gross, wenn da oder dort ein stickluftiges Archiv abbrennt; Licht und Geräumigkeit sind zuletzt die Hauptsache gesunder Bewegung.“

Man kann sich gut vorstellen, dass er dies in leicht jugendlichem Übermut geschrieben hat und sein Urteil spätestens dann revidierte, als er Zürcher Staatsschreiber geworden war.

ZUM ANTHROPOLOGISCHEN MUSEUM (gegenüber dem Staatsarchiv):
Ein lohnenswerter Besuch für einen Regensonntag, vor allem auch mit Kindern! Das Museum birgt eine permanente Ausstellung, die über die menschliche Entwicklung fundiert Auskunft gibt.

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