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Abbildung: Zentralbibliothek Zürich

Kreuzstock

Die Verzweigung zwischen Winterthurer- und Frohburgstrasse präsentiert sich heute unspektakulär. Im Zentrum der Gemeinde Oberstrass stand eines der zehn Stadtkreuze, die seit 1460 den Machtbereich der Zünfte begrenzten (vgl. «Kreuzplatz» in Hottingen). Stadtseits der Kreuze durften bis 1798 nur zunftgenössige Handwerker arbeiten. Sie schützten sich so vor der Billigkonkurrenz vom Lande. Bis 1927, als die Tramlinie vom Rigiplatz auf der ausgebauten Winterthurerstrasse bis zum Irchel verlängert wurde, war hier dörfliche Vorstadt.

Zum Namen „KREUZ“ :

Rund um die befestigte Stadt begrenzten 10 Stadtkreuze, das heisst hölzerne oder steinerne Säulen das zünftische Einzugsgebiet. Erstmals festgehalten wurde dies im Jahr 1460. Arbeiten innerhalb dieses Stadtbannes durften nur durch zunftgenössische Handwerker der Stadt ausgeführt werden. Dies führte des öftern zu Klagen, Streitigkeiten und Bussen, da sich immer mehr Landhandwerker knapp ausserhalb der städtischen Kreuze niederliessen und durch ihre niedrigeren Preise zu einer unliebsamen Konkurrenz für die Zünftigen wurden. (Offiziell durften die Landbewohner ihre Produkte nur vier Mal pro Jahr in der Stadt zu Markte bringen und dort verkaufen.)
Diese zünftische Monopolwirtschaft fiel erst im Revolutionsjahr 1798. In Oberstrass wurde das Stadtkreuz, das vor dem Haus „zum Kreuzstock“ stand (siehe Bild des Planausschnitts), vom Volk entfernt und an dessen Stelle ein Freiheitsbaum errichtet. NB: Der Name „Kreuzplatz“ erinnert an dieselbe Situation, wie sie in Hottingen anzutreffen war.

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