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Zukunftsmusik? (© Monika Baumgartner Hughes)

Angebaut wurde Wein mehr als 500 Jahre auf diesem alten

Rebberg

Er erstreckte sich – durchsetzt von Obstgärten und Wiesen – bis hinunter an die «Weinbergstrasse». Reben hatten während Jahrhunderten die Obersträssler Landschaft geprägt. Der damalige Vorort von Zürich war eine Gemeinde von Rebbauern und lieferte Wein hinunter in die Stadt.

In Oberstrass wurde vor allem die heute fast ausgestorbene Sorte Räuschling – das heisst hauptsächlich Weisswein – angebaut. Obergrenze war das Gebiet der jetzigen Susenbergstrasse. Quellen aus dem 17. Jahrhundert berichten – für den ganzen Kanton Zürich – von einer durchschnittlichen Produktion von etwa 100 Litern Wein pro Mann, Frau und Kind. Bis ins 19. Jahrhundert trank man Wasser und Wein, im Herbst süssen und den Rest des Jahres über sauren Most aus Äpfeln und Birnen. Milch wurde kaum getrunken, Bier ebenfalls selten, und Süssgetränke mit Kohlensäure gab es nicht.

Eine engagierte Gruppe alteingesessener Obersträssler will den Rebbau auf dieser Parzelle wieder aufleben lassen. Wie schön wäre es doch, «eigenen Obersträssler» am Quartierfest ausschenken zu dürfen. Was halten Sie von dieser Idee? Wollen Sie mithelfen? Antwort bitte an den Quartierverein, Postfach 2519, 8033 Zürich oder info@qvo.ch.

Auf dem Kartenausschnitt aus dem Jahr 1855 ist das damalige Rebgelände grün eingefärbt, welches sich bis auf 600m ü. M. hinaufzog. Hellrot erscheint das Gebiet unter der Kirche Oberstrass, das für eine Neubepflanzung mit Weinreben vorgesehen ist. Dunkelrot eingezeichnet sind die damaligen Grenzlinien der Gemeinde Oberstrass.

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